Die Geschichte

Chronik

Die Entstehungsgeschichte des Schlosshotels Bühlerhöhe ist eng verbunden mit dem Schicksal der legendären "Generalin" Hertha Isenbart, Tochter des jüdischen Großgrundbesitzers Schottländer aus Schlesien. Ihr abenteuerliches und bewegtes Leben könnte der Stoff für einen Roman sein, der die Willenskraft einer Frau beschreibt, die durch eine große Liebe angetrieben wurde.

Die noch junge Hertha Schottländer heiratete den viele Jahre älteren Bankier und Gutsbesitzer Pringsheim. Ihre unerfüllte Ehe mit ihm fand um die Jahrhundertwende jedoch ihr Ende mit einer Manövereinquartierung auf den Gütern der Pringsheims. Denn mit dem gut aussehenden Regimentskommandeur Oberst Wilhelm Isenbart trat die große Liebe ins Leben der jungen Gastgeberin.

 

 



Bald ließ sich das Verhältnis der beiden nicht mehr verheimlichen und die Ehe Herthas mit Pringsheim wurde geschieden. Einem neuen Leben mit ihrem geliebten Oberst stand nun nichts mehr im Wege. Allerdings verletzte Wilhelm Isenbart durch die Eheschließung mit einer geschiedenen jüdischen Frau ein damals geltendes Tabu des Offizierskorps.

Er wurde aus der Armee entlassen und musste seine Offizierslaufbahn beenden. Das anfängliche Glück der jungen Eheleute erfuhr damit seine erste Enttäuschung, denn mit Wilhelms Entlassung wurde auch der Wunsch nach Anerkennung in Adels- und Offizierskreisen zerstört.

Enttäuscht zog sich das Ehepaar, wie es damals im Großbürgertum üblich war, an die Riviera und zur Winterzeit vor allem nach Ägypten zurück. Dort verstarb 1908 plötzlich Wilhelm Isenbart in Assuan im bekannten Hotel "Cataract". Sein Tod ist gleichzeitig der Beginn der Geschichte der Bühlerhöhe.

Gemeinsam mit jenem deutschen Arzt, der bis zuletzt ihren Mann betreut hatte, kehrte Hertha Isenbart, die "Generalin", nach Deutschland zurück. Mit enormer Willenskraft ging sie hier an die Ausführung ihres visionären Planes, nämlich als Andenken für den verstorbenen Geliebten ein "Denkmal" in Form eines "General-Isenbarts-Offiziers-Genesungsheims" zu setzen. Es sollte für zwölf Generäle der kaiserlich-preußischen Armee nebst Personal an einem der schönsten Orte Deutschlands geschaffen werden.

Im Jahre 1911 erwarb Hertha Isenbart von der Stadt Bühl ein riesiges Waldgelände an der Schwarzwaldhochstraße mit einmaligem Blick über die Rheinebene bis hin zu den Vogesen. Als Architekt gewann sie den berühmten Professor Wilhelm Kreis aus Düsseldorf, der zwischen 1911 und 1914 die Bühlerhöhe mit dem prachtvollen, barockartigen Schloss und dem Sanatorium erbaute. Letzteres ließ Hertha Isenbart für jenen Arzt aus Assuan errichten.

Um sich doch noch die Anerkennung der Gesellschaft zu erkämpfen beabsichtigte die "Generalin", das Genesungsheim Kaiser Wilhelm II. zu schenken. Dieser aber wollte das Geschenk nur unter der Bedingung annehmen, dass durch eine zusätzliche Stiftung auch die laufenden Betriebskosten gesichert würden. Doch den Millionenbetrag, der dazu nötig gewesen wäre, konnte Hertha Isenbart nicht mehr aufbringen. Durch diese Zurückweisung wurde aus der erhofften Anerkennung eine neue, schwere Niederlage.

Der kaum vollendete Schlossbau stand während des 1. Weltkriegs unbenutzt, während das Sanatorium 1914 tatsächlich als Reservelazarett in Betrieb genommen wurde. Hier wirkte in den vier Kriegsjahren jener Arzt als Sanitätsoffizier, der ihren geliebten Mann bis zu seiner Todesstunde in Assuan gepflegt hatte.

Die Verlobung dieses Arztes mit einem jungen Mädchen fügte Hertha Isenbart die dritte bittere Enttäuschung zu und ließ ihre Welt vollends zusammenstürzen. In den Wirren des Kriegsendes von 1918 starb sie vereinsamt in Baden-Baden.

Der Verkauf der Bühlerhöhe 1920 durch den Erben an eine solide Finanzgruppe war die Geburtsstunde des heutigen Unternehmens, das – unabhängig von den jeweiligen Besitzern – bis heute ein Gefühl für das Besondere bewahrt hat.

Die Bühlerhöhe entwickelte sich im Laufe der Jahrzehnte immer mehr zu einer weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannten "Insel der Erholung".

Viele berühmte Persönlichkeiten logierten bereits im Schlosshotel, darunter auch Alt-Bundeskanzler Konrad Adenauer, der besonders die Abgeschiedenheit und Ruhe dieses Ortes genoss und der Bühlerhöhe gleich mehrere Besuche abstattete.